Montag, 3.9.2018
Am Montag, den 3.8.2018 startete ich meine Reise Richtung Zell am See. Mit dem Zug ging es zuerst nach Halle und anschließend über die VDE8 nach München. Nach einem längeren Aufenthalt in München fuhr ich mit dem DB/ÖBB Eurocity bis Wörgl, wo mein Anschluss nach Zell am See bereit stand. Pünktlich erreichte ich meinen Urlaubsort für die nächsten Tage. Nach dem Einchecken ging es direkt zur Pinzgauer Lokalbahn.
Nach meinem ersten Besuch im Januar 2017, wo ich diese Bahn und das Tal bereits kennen lernen durfte, war dies nun mein zweiter Besuch. Anlass war der 120. Geburtstag der Pinzgaubahn, wie sie umgangssprachlich auch genannt wird. Die Pinzgaubahn, im Salzburger Land gelegen, verbindet auf einer Spurweite von 760mm Zell am See mit Krimml.
Zurück am Bahnhof von Zell am See angekommen, ging es entlang der Hauptbahn, der Schmalspurbahn und des Zellersee zum Haltpunkt Tischlerhäusl. Hier befindet sich das Bahnbetriebswerk der Bahn. Mit dem nächsten Planzug fuhr ich Richtung Piesendorf Bad und wartete auf den Gegenzug, welcher mich zurück nach Fürth-Karpun brachte, von wo meine erste Tour zu Fuß in Richtung Zell am See starten sollte. Das schlechte Wetter und meine dafür unpassende Kleidung ließen mich jedoch von dieser Tour Abstand nehmen. So ging es nochmal mit der Bahn nach Mittersill, um später mit dem Bus zurück nach Zell am See zu fahren.
Dienstag, 4.9.2018
Die Krimmler Wasserfälle waren mein Ziel für den Dienstagvormittag. Mit dem Planzug ging es von Zell am See nach Krimml, wo ein Bus-Anschluss zu den Wasserwelten besteht. Die Krimmler Wasserfälle sind mit einer Gesamtfallhöhe von 385m die höchsten Wasserfälle Österreichs und immer einen Besuch wert, nicht nur für Naturfreunde. Aber auch hier gilt, lieber ein wenig mehr Zeit einplanen.
Eine Wanderung entlang der Wasserfälle lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn der Weg hinauf für Ungeübte anstrengend sein kann.
Zurück bei der Bahn fuhr ich mit dem nächsten Regelzug, gebildet aus zwei Triebwagen der Reihe 5090 und einen bei Jenbach gebauten Halbgepäckwagen (Reihe BD) nach Hollersbach. Von dort startete ich meine Tour zu Fuß entlang der Salzach und der Bahn Richtung Mittersill. In Rettenbach und entlang der Strecke gibt es immer wieder Gelegenheiten, die Bahn zu fotografieren.
Als Abschluss des Tages ging es mit dem Eilzug nach Krimml, um anschließend mit dem Planzug die Heimreise nach Zell am See anzutreten.
Mittwoch, 5.9.2018
Jeden Mittwoch und Donnerstag in den Sommermonaten verkehrt der historische Dampfzug auf der Pinzgaubahn. Es empfiehlt sich im Voraus, sich über die Fahrtage zu informieren und Plätze zu reservieren. So fuhr ich im letzten Wagen, auf der hinteren Bühne stehend, mit dem Dampfzug nach Krimml. Für Fahrgäste des Dampfzuges lohnt sich ein Besuch der Krimmler Wasserfälle, auch wenn man sagen muss, dass die Zeit eines Aufenthaltes nicht für die gesamten Krimmler Wasserfälle ausreicht. Für Besucher, welche nicht die ganzen Wasserfälle hoch wandern wollen, reicht der Aufenthalt aber völlig aus.
Da ich die Wasserfälle bereits am Vortag erkundet hatte, blieb ich an der Bahn. Nachdem alle Rangierarbeiten in Krimml beendet waren, ging es mit dem nächsten Regelzug, erstmalig mit der Zillertaler/Mariazeller Garnitur nach Mittersill. Nach einem kurzen Besuch im Ortszentrum ging es zurück nach Krimml, wo die Rückfahrt mit dem Dampfzug nach Zell am See anstand. Als Tagesabschluss ging es noch einmal mit der Bahn von Zell am See bis Dorf-Paßthurn und zurück.
Hier möchte ich die Gelegenheit nutzen, das äußerst freundliche und hilfsbereite Personal der Bahn zu loben. Sowohl während meines Besuches 2017, der Festtage oder im Regelbetrieb gab es informative Gespräche, hilfreiche Tipps und die ein oder andere entstehende Freundschaft.
Donnerstag, 6.9.2018
Anders als am Mittwoch steht am heutigen Donnerstag die Verfolgung des Dampfzuges an. Der erste Fotostandpunkt wurde bei Kilometer 10,4 gewählt. Hier, kurz vor der Haltestelle Walchen im Pinzgau gelegen, wurde der Dampfzug das erste Mal abgelichtet. Mit dem nächsten Regelzug, welcher den Dampfzug in Mittersill überholte, fuhr ich zur Haltestelle Sulzbachtäler. Auf dem Streckenabschnitt in Richtung Neukirchen am Großvenediger wurde der Dampfzug ein weiteres Mal fotografiert. Bis zur Rückfahrt des Dampfzuges ging ich zu Fuß entlang der Bahn und der Salzach bis nach Hollersbach. Während der 14 km langen Wanderung wurden neben zahlreichen Regelzügen auch die Rückfahrt des Dampfzuges bildlich festgehalten. Wie bereits auf der Fahrt nach Krimml, erfolgte im Bahnhof Mittersill eine Überholung des Dampfzuges. So folgte ich diesem mit dem nächsten Regelzug, überholte ihn in Mittersill und hielt ihn in Fürth-Kaprun ein weiteres Mal bildlich fest.
Freitag, 7.9.2018
Der Freitag stand ganz im Zeichen geeignete Fotostandpunkte für den Festtag zu finden. Da der Fahrplan vom Festtag wieder zahlreiche Überholungen zuließ und dazu noch einen am Nachmittag verkehrenden Nostalgiezug, konnten wieder zahlreiche Fotostandpunkte geplant werden. So ging es zuerst nach Piesendorf. Der nächste Zug nach Zell am See, gebildet aus dem Sandwichs 5090-BD-5090, war das Ziel des Haltes. Weiter ging es zur Haltestelle Sulzbachtäler. Von hier aus zu Fuß entlang der Salzach, der Bahn und abseits der Bahn durch den Wald bis nach Krimml. Leider zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite, so dass ich Krimml ziemlich durchnässt erreichte. Gestärkt und getrocknet ging es mit der Bahn nach Mittersill. Ziel war das rund 8 km entfernte Uttendorf.
Wie bereits im Zillertal galt es, viel entlang der Bahn zu wandern. Hier empfiehlt sich der Tauernradweg. Meistens läuft er auf der anderen Seite der Salzach entlang, für Bahnfotografen ergeben sich aber zahlreiche Fotomöglichkeiten.
Einen Kritikpunkt muss ich an dieser Stelle doch los werden: Für das gesamte Tal von Zell am See bis Krimml gibt es keine Karte. Es gibt zahlreiche Wander- bzw. Radfahrkarten, welche die umliegenden Berge umfassen, aber für Wanderungen entlang der Bahn/Salzach muss man sich größtenteils auf die ausbaufähige Beschilderung verlassen. Hier ist noch großes Potential vorhanden, auch weil zahlreiche Züge der Pinzgaubahn einen Fahrradwagen mitführen. Wie auch im Zillertal ist eine Verbindung von Bahn und Rad hier sehr empfehlenswert.
Festtag, Samstag 8.9.2018
Drei Sonderzüge, zwei neu aufgearbeitet Wagen, zwei Loks der Reihe 2095 und ein volles Programm für mich als „Autoloser“. Der anfängliche tief hängende Nebel störte nicht weiter, fuhren doch die beiden ersten Sonderzüge größtenteils im Gegenlicht. Mein erster Fotostandpunkt war bei Lengdorf. Hier nahm ich den von VS72 geführten ersten Zug Richtung Krimml auf. Nachfolgend kam der zweite Sonderzug, geführt von JZ 73-019. Mit dem nächsten Planzug, dem 5090-Sandwich, ging es nach Rosental. Hier wartete ich auf die zuvor in Mittersill überholten Sonderzüge. Anschließend ging es nach Krimml, hier verfolgte ich die zahlreichen Rangierarbeiten. Pünktlich zur Abfahrt der Sonderzüge ging es mit einem Regelzug nach Habachtal-Weyerhof. Hier wartete ich auf den ersten Sonderzug, geführt von VS72, nach Zell am See. Der dritte Sonderzug, geführt von VS71, der ehemaligen 2095 001, begann zu einem späteren Zeitpunkt seine Reise nach Krimml. Dieser wurde ebenfalls in Habachtal-Weyerhof fotografisch abgewartet. Mit dem nächsten Planzug fuhr ich zurück Richtung Zell am See. Nach erneuter Überholung des Sonderzuges in Mittersill, wartete ich auf die VS72 in Jesdorf-Bergfried. Anschließend ging es nach Fürth-Kaprun, wo die zwei anderen Sonderzüge auf ihren Weg nach Zell am See abgelichtet wurden.
Sonntag, 9.9.2018
Zum 120. Geburtstag der Bahn gab es in Mittersill eine beachtliche Modellbahnanlage, ein Nachbau der Pinzgauer Lokalbahn in H0e. Dieser stattete ich zuerst an meinem letzten Urlaubstag einen Besuch ab. Anschließend ging es mit der Bahn, mit Abstecher nach Krimml, nach Uggl-Schwarzenbach. Zum Abschluss des Urlaubes ging es zu Fuß nach Niedersill.
Mit der Abreise nach Weißenfels endete für mich das Festwochenende bei der Pinzgauer Lokalbahn. Wieder einmal wurde ich herzlich aufgenommen, habe nette Leute kennen gelernt und konnte mich wieder einmal von der Gastfreundschaft der Österreicher überzeugen. Nach dem Besuch im Winter mit reichlich Schnee und dem jetzigen Besuch im Spätsommer kann man sagen, dass ein Besuch bei der Pinzgauer Lokalbahn immer empfehlenswert ist und es sicherlich nicht der letzte Besuch meinerseits war.
Ein großer Dank geht auch an Thomas Oberkalmsteiner von der Pinzgauer Lokalbahn, der mir sowohl vor Ort während der Festtage, wie auch beim Erstellen des Reiseberichtes hilfreich zur Seite stand.
Bilder:
120 Jahre Pinzgauer Lokalbahn, der Fest-Tag
Fotografischer Rückblick auf die Woche im Pinzgau
Weitere Infos:
Pinzgauer Lokalbahn